Abendmahl in der reformierten Theologie

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Reformiertes Tischabendmahl (Charles Drelincourt u. a.: Het recht gebruyck van des Heeren H. Avontmael, Amsterdam um 1730)[1]

In der reformierten Theologie ist das Abendmahl, auch Eucharistie genannt, ein Sakrament, das Christen geistlich nährt und ihre Verbindung mit Jesus Christus stärkt. Die äußere oder physische Handlung des Sakraments besteht im Essen von Brot und Trinken von Wein. Reformierte Bekenntnisse, die offizielle Aussagen über den Glauben der reformierten Kirchen sind, lehren, dass Christi Leib und Blut im Sakrament wahrhaft gegenwärtig sind und dass die Gläubigen, in den Worten des Niederländischen Bekenntnisses, „den wahren und natürlichen Leib und das wahre Blut Christi“ empfangen. Der wesentliche Unterschied zwischen der reformierten Lehre und der der katholischen und lutherischen Christen besteht darin, dass für die Reformierten diese Gegenwart auf geistliche Weise durch den Glauben vermittelt wird, anstatt durch den mündlichen Verzehr.

Diese reformierte Auffassung der realen Gegenwart wird als „pneumatische Gegenwart“ bezeichnet (von πνεῦμα, einem griechischen Wort für Geist; alternativ auch „geistliche reale Gegenwart“ oder „mystische reale Gegenwart“).

Frühe reformierte Theologen wie Johannes Calvin und Huldrych Zwingli lehnten den römisch-katholischen Glauben an die Transsubstantiation ab, also dass die Substanzen von Brot und Wein der Eucharistie sich in den Leib und das Blut Christi verwandeln. Sie lehrten stattdessen, dass Christi Person, einschließlich seines Leibes und Blutes, den Christen dargeboten wird, die im Glauben daran teilnehmen. Sie widersprachen auch Martin Luther, der lehrte, dass der Leib Christi mündlich in den sakramentalen „Elementen“ von Brot und Wein empfangen wird.

Innerhalb der evangelisch-reformierten Kirchen lassen sich zwei theologische Strömungen unterscheiden: eine vor allem deutschschweizerische Tradition (vertreten durch Huldrych Zwingli, Heinrich Bullinger) und die Abendmahlstheologie Johannes Calvins, die von Genf ausging und weltweit großen Einfluss im Reformiertentum gewann.[2]

Spätere reformierte orthodoxe Theologen lehrten weiterhin Ansichten, die denen von Calvin und Zwingli ähnlich waren. In der modernen Zeit vertrat Karl Barth eine symbolische Auffassung, dass das Sakrament nur Gottes Verheißungen kommuniziert, anstatt tatsächlich diese Verheißungen zu vermitteln. Andere reformierte Theologen lehren weiterhin die traditionelle protestantische Auffassung.

  1. Digitalisat der Universität Utrecht.
  2. Michael BeintkerAbendmahl III. Dogmatisch b. Reformiert. In: Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG). 4. Auflage. Band 1, Mohr-Siebeck, Tübingen 1998, Sp. 36–39.

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